Amt der Oö. Landesregierung
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Esssucht (Binge Eating Störung)

Menschen mit Binge Eating Disorder haben Essanfälle ohne gegensteuernde Maßnahmen. Wegen der Symptome besteht häufig ein großer Leidensdruck.

Typische Zeichen von Esssucht sind:

  • Wiederholte Episoden von Essanfällen, gekennzeichnet durch
    • Ungewöhnlich große Nahrungsmengen
    • Kontrollverlust
  • Die Essanfälle treten gemeinsam mit mindestens 3 der folgenden Symptome auf:
    • Wesentlich schneller essen als normal
    • Bis zu unangenehmen Völlegefühl
    • Große Nahrungsmengen auch wenn kein Hunger
    •  Alleine essen aus Verlegenheit
    • Ekelgefühle, Deprimiertheit, große Schuldgefühle nach dem Essen
  • Es besteht deutliches Leiden wegen der Essanfälle.
  • Die Essanfälle treten an mindestens 1Tag/Woche für 3 Monate auf.
  • Die Essanfälle treten ohne regelmäßigen Einsatz von kompensatorischen Verhaltensweisen auf.

 

Esssucht kann in verschiedenen Ausprägungen auftreten.


Wenn es zu wiederholten Essanfällen mit Verlust der bewussten Kontrolle über das Essverhalten kommt, wird dafür üblicherweise der Begriff Binge Eating Störung verwendet. Im Gegensatz zur Bulimie werden nach dem Essanfall keine regelmäßigen Maßnahmen ergriffen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Deshalb geht diese Essstörung längerfristig häufig mit Übergewicht einher.
Übermäßiges Essen kann auch eine Reaktion auf emotional belastende Ereignisse oder Depressionen sein und über den ganzen Tag verteilt ohne feste Mahlzeiten auftreten. Die Betroffenen können ihr Essverhalten nicht steuern und in manchen Fällen ist ihnen auch nicht bewusst, wie viel sie tatsächlich essen. Schweres Übergewicht ist die Folge, insbesondere bei Personen, die eine Veranlagung dazu haben.

Die Entwicklung einer Esssucht ist vom Gefühl des Kontrollverlustes und der Scham geprägt, häufig kommen Stimmungsschwankungen und sozialer Rückzug dazu. In weiterer Folge können depressive Verstimmungen und Angststörungen auftreten.

Die möglichen körperlichen Folgen sind Erkrankungen, die mit Übergewicht assoziiert werden, wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Blutfetterhöhung etc.