Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Soziales und Gesundheit
Abteilung Gesundheit
Bahnhofplatz 1, 4021 Linz
Telefon: +43 732 77 20-14133
Fax: +43 732/7720-214355
E-Mail: post@gesundes-oberoesterreich.at
http://www.gesundes-oberoesterreich.at

Magersucht (Anorexia Nervosa)

PatientInnen mit Anorexia nervosa erleben sich selbst trotz Untergewicht als über-gewichtig und verbinden dies mit dem Wunsch nach weiterer Gewichtsabnahme. Der Gewichtsverlust wird erreicht durch Einschränkung der Nahrungszufuhr, Erbrechen, exzessive körperliche Aktivität oder Einnahme von Abführmitteln. Auffällige Symptome der Anorexie sind mehr oder weniger rascher Gewichtsverlust oder eine mangelnde körperliche Entwicklung in der Pubertät verbunden mit zunehmender Unterernährung.

Typische Zeichen von Magersucht sind

  • Eine Einschränkung der Energiezufuhr im Verhältnis zum Energiebedarf, diese führt zu einem deutlich erniedrigten Körpergewicht (BMI von 17,5 oder weniger bzw. bei Jugendlichen ein BMI unter der 10.Altersperzentile)
  • Es bestehen ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, trotz bestehenden Untergewichts oder ein konsequentes Verhalten um eine Gewichtszunahme zu vermeiden (Hungern, Einnahme von Abführmitteln oder harntreibenden Mitteln, bewusstes Erbrechen oder übermäßiger Sport).
  • Die Wahrnehmung der eigenen Figur und des Körpergewichtes ist gestört, Gewicht und Figur haben einen übermäßigen Einfluss auf den Selbstwert, und der Schweregrad der Erkrankung wird selbst nicht ausreichend wahrgenommen.

Im Verlauf der Entwicklung einer Magersucht können Stimmungsschwankungen auftreten, Betroffene neigen dazu, sich zurück zu ziehen, leiden manchmal an Schlafstörungen. Im weiteren Verlauf können andere psychische Störungen wie Angststörungen und depressive Verstimmungen dazu kommen.

Auch körperliche Beschwerden sind häufig die Folge von Magersucht: Völlegefühl nach dem Essen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Schwindel und Kollapsneigung, Muskelschwäche, Osteoporose, Ausbleiben der Monatsblutung, trockene Haut, Zahnschäden, Kälteempfindlichkeit. Bei Jugendlichen kommt es bei frühem Beginn der Erkrankung zu Verzögerungen der Pubertätsentwicklung (Ausbleiben der Menarche, der sekundären Geschlechtsmerkmale und des Größenwachstums).

 

Essgestörte Patientinnen suchen häufig primär Hilfe wegen ihrer körperlichen Beschwerden!