Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Soziales und Gesundheit
Abteilung Gesundheit
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Gesundheitskompetenz

Um die Gesundheit zu stärken und Krankheiten vorzubeugen und zu bewältigen, brauchen wir auch Informationen. Gesundheitskompetente Menschen sind meist in der Lage, Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und auf die eigene Lebenssituation anzuwenden. Die Initiative "Gesund werden. Wo bin ich richtig?" will bei der Orientierung im Gesundheitssystem unterstützen und die Gesundheitskompetenz stärken.

Was ist Gesundheitskompetenz?

Gesundheitskompetenz bedeutet das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Gesundheitskompetenz trägt wesentlich dazu bei, gute Gesundheitsentscheidungen zu treffen und dadurch Lebensqualität und Gesundheit zu verbessern und zu erhalten. Gesundheitskompetenz hängt von persönlichen Fähigkeiten sowie von den Bedingungen und Anforderungen der jeweiligen Umgebung an diese Fähigkeiten ab.

Gesundheitskompetenz ist wichtig für Gesundheit und Lebensqualität. Sie hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten und den Umgang mit einer Erkrankung, sie erleichtert auch das Zurechtfinden im Gesundheitssystem und hat Einfluss auf den Gesundheitszustand. Die Schlüsselfaktoren, um die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken, sind Information und Kommunikation.

Schwerpunkt in Oberösterreich

Oberösterreich setzt einen besonderen Schwerpunkt auf dieses Zukunftsthema. Wissen über Gesundheit – als ein Baustein für die Stärkung von Gesundheitskompetenz – entsteht vor allem im persönlichen Gespräch. Im Fokus stehen daher eine gelungene persönliche Kommunikation zwischen Gesundheitspersonal und Patientinnen und Patienten und eine gute Orientierung im Gesundheitssystem.

Gemeinsame Initiative "Gesund werden. Wo bin ich richtig?"

Die Verständlichkeit und Klarheit der Information für die Patientinnen und Patienten soll einen noch höheren Stellenwert bekommen. Daran müssen alle im System Beteiligten arbeiten. Das Gesundheitsressort des Landes widmet sich daher gemeinsam mit der ÖGK der Stärkung der Gesundheitskompetenz und der Orientierung im Gesundheitssystem mit der Initiative „Gesund werden. Wo bin ich richtig?“, an der u.a. alle oberösterreichischen Krankenhausträger und Krankenhäuser, die Ärztekammer mit Vertreterinnen und Vertretern des niedergelassenen Bereichs, das Rote Kreuz und die FH Gesundheitsberufe mitwirken. Dieses Angebot der oberösterreichischen Gesundheitspartnerinnen und Gesundheitspartner wird schrittweise ausgebaut.

 

  • www.wobinichrichtig.at
    Hier informieren die oö. Gesundheitspartnerinnen und Gesundheitspartner über die richtige Anlaufstelle im Gesundheitssystem und darüber, wie man sich bei bestimmten Beschwerden selbst helfen kann.
 

Was bedeutet Gesundheitskompetenz in der Praxis?

Viele Organisationen beschäftigen sich schon intensiv mit dem Thema Gesundheitskompetenz und haben den Nutzen erkannt. Um die Gesundheitsdienste von den Vorzügen einer gesundheitskompetenten Organisation zu überzeugen, haben das Land Oberösterreich, der Gesundheitsfonds Steiermark und der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeinsam einen kurzen Film erstellt, der zeigen soll, was es für Organisationen heißt, Gesundheitskompetenz zu fördern. Wie eine gute Gesprächsqualität, gut gestaltete Informationen und die Einbeziehung der Zielgruppe zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz beitragen können, sehen Sie in einem aktuellen Video.

 

Video Gesundheitskompetenz

Beim Thema Gesundheitskompetenz geht es darum, ob und wie es uns gelingt, gut informierte Entscheidungen zu treffen. Das Gesundheitssystem kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, indem es sich verständlich macht und patientenzentriert agiert. 

Das ist Familie Pichler. Sie umfasst drei Generationen - Großvater Johann Pichler, seine Tochter Gerlinde Pichler und deren Tochter Julia Pichler. Die drei führen uns nun durch die Handlungsfelder. 

Gerlinde Pichler fühlt sich im Primärversorgungszentrum MEDIUS gut aufgehoben. Die Gespräche finden auf Augenhöhe statt. Man nimmt sich Zeit, hört ihr zu und erklärt die Dinge verständlich. 

Jamina Sommerfeld, Diätologin, MEDIUS - Zentrum für Gesundheit in Graz: "Als Diätologin versuche ich die Patienten dabei zu unterstützen ihr Ernährungsverhalten zu verändern. Wünschenswert wäre es natürlich, dass die Patienten ihr Verhalten auch dauerhaft ändern können und dazu versuche ich die patientenzentrierte Kommunikation anzuwenden. Das heißt, dass ich in den Gesprächen darauf achte, was die Patienten selbst als Lösungsvorschläge einbringen. Und um das zu erreichen, stelle ich viele offene Fragen, ich höre aktiv zu und versuche dann diese Lösungsvorsätze auch hervorzuheben, die oft unbewusst kommen. Dadurch fühlen sich die Patienten sehr gut verstanden und die Kommunikation passiert auf Augenhöhe und sie können ihre Ziele auch viel besser erreichen."

Patientenzentrierte Kommunikation lernt man am besten von zertifizierten Trainerinnen und Trainern des Netzwerks der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz.

Julia Pichler lebt als Grafikerin mit ihrem Partner in Wien. In Kürze werden die beiden zu dritt sein. Julia hatte Schwierigkeiten herauszufinden, wie sie an ihr Wochengeld kommt. Erst das persönliche Vorsprechen im Kundencenter der Wiener Gebietskrankenkasse brachte Klarheit. 

Mag. Jakob Pumberger, Leiter der Abteilung Kundenanliegen der WGKK: "Beim Thema Wochengeld haben wir die große Herausforderung, dass wir Inhalte unseren Kundinnen und Kunden möglichst einfach erklären müssen. Und das vor dem Hintergrund, dass jeder sechste bis siebte nicht sinnerfassend lesen kann. Eine der Maßnahmen war, dass wir ein Erklärvideo gemacht haben, dass es in Zukunft auch mehrsprachig geben wird. Das Ganze eingebettet in bestehende Internetseiten und Social Media Kanälen. Letztendlich sind Kunden besser informiert, sie haben dadurch weniger Fragen und wir haben mehr Zeit für qualitative Beratung. Aus dieser Erfahrung kann ich jedem empfehlen die SV-Methodenbox zu nutzen. Wir werden es auf jeden Fall weiter tun."

Johann Pichler benötigte einen operativen Eingriff am Herzen und ließ diesen im Klinikum Wels vornehmen. Während des stationären Aufenthalts wurde er eingeladen Feedback aus der Perspektive des Patienten zu geben. 

Dr. Maximilian Aichinger, MSc., Leiter Qualitäts- und Risiko-Management, Klinikum Wels-Grieskirchen: "In unserem Programm My Way gehts in erster Linie um Beziehungsmanagement. Was uns hier ganz wichtig war bei der Entwicklung, ist der Einbezug der Patienten. Von Anfang an über Fokusgruppen und über das, dass man sagt, was brauche ich wirklich. Für uns war wichtig, das Wissen der Patienten auch abzuholen und da haben wir uns von Anfang in die Entwicklung hineingesetzt und das mitgenommen, haben aber auch in dem Bereich Evaluierung dann ganz konkret auf den Patienten und Patientennutzen fokussiert. Patienteneinbezug von Anfang an rentiert sich und lohnt sich, weil ein besseres Produkt herauskommt und ein besseres Ergebnis für alle Beteiligten, für die Mitarbeiter und die Patienten entsteht."

Gestalten Sie mit! Von einem patientenzentrierten und verständlichem Gesundheitssystem profitieren sowohl Patientinnen und Patienten, als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Schon kleine Schritte können etwas bewegen. 

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