Gesunde Gemeinde

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Gesunde Gemeinden fördern die Gesundheit dort, wo die Menschen aufwachsen, leben, alt werden und ihren Alltag verbringen. Mit ihren Aktivitäten tragen die Gesunden Gemeinden wesentlich zur Umsetzung der Oberösterreichischen Gesundheitsziele bei.

Gesund aufwachsen, leben, alt werden.

Die Gesunden Gemeinden sind ein gemeinsames Netzwerk des Landes Oberösterreich, der Abteilung Gesundheit und gesundheitsfördernder Städte und Gemeinden. Bereits im Jahr 1989 wurde diese Idee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur kommunalen Gesundheitsförderung durch das Land Oberösterreich aufgegriffen.

Das Netzwerk Gesunde Gemeinde wird durch das Land Oberösterreich koordiniert. Den Gemeinden steht das Team der Abteilung Gesundheit beim Amt der oberösterreichischen Landesregierung und die Regionalbetreuung in den Bezirken beratend zur Seite. Mit dem Gemeinderatsbeschluss bekennt sich die Gemeinde zur Teilnahme am Netzwerk Gesunde Gemeinde und macht damit Gesundheitsförderung zur Gemeindeaufgabe.

Auf Gemeindeebene organisieren sich ehrenamtlich tätige, interessierte Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger, Gesundheitsprofessionen und Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner in vereins- und parteiübergreifenden Arbeitskreisen. Diese werden von einer Arbeitskreisleitung geführt und setzen Programme zur Gesundheitsförderung für die lokale Bevölkerung um.

  • Förderung des Gesundheitsbewusstseins und der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung
  • Schaffung gesundheitsfördernder Strukturen in den Gemeinden
  • regelmäßige Gesundheitsinformation in der Gemeindezeitung oder auf der Gemeindehomepage
  • wiederkehrende Aktivangebote, beispielsweise Lauftreff, Kinderturnen, Yoga
  • Kochworkshops
  • Kennzeichnung von Wanderwegen in der Gemeinde
  • Organisation von Gesundheitstagen
  • und so weiter

 

Wissenswertes

Programme der Gesunden Gemeinde

Service und Materialien

Mitarbeiter­portal

Übersicht aller teilnehmenden Gemeinden

Gesundheits­förderungspreis

Als Anreiz für innovative Aktivitäten im Bereich der kommunalen Gesundheitsförderung und Anerkennung für besonderes Engagement wurde 1998 der oberösterreichische Gesundheitsförderungspreis ins Leben gerufen.

Gesunde Gemeinden werden eingeladen Projekte einzureichen, die auf innovative und kreative Art die Bevölkerung zu gesundheitsbewusstem Verhalten motivieren.

Die Preisträger im Rückblick

Gesundheitsförderungspreis 2023: Das Siegerprojekt kommt aus Pinsdorf

Siegerprojekt Gesunde Gemeinde trifft Lebenswelt aus Pinsdorf (Bezirk Gmunden)

Besondere Menschen sind meist nicht die, die sich dafür halten, sondern die, die gar nicht wissen, wie einzigartig sie sind. Das ist das Motto der Lebenswelt, einer therapeutischen Wohn- und Arbeitsgemeinschaft für Gehörlose und Taubblinde mit zusätzlichen Beeinträchtigungen in der Gemeinde Pinsdorf. Hier bietet die Lebenswelt Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Gehörlosigkeit entwicklungsorientierte therapeutische Gemeinschaften, in denen sie Aufgaben, Arbeit und Wohnort sowie bedingungslose Wertschätzung haben. Die Lebenswelt umfasst eine vollbetreute Wohnwelt mit 13 Bewohnern und eine Arbeitswelt mit 14 Bewohnern und sechs Tagesgästen. Mit dem Projekt „Gesunde Gemeinde trifft Lebenswelt“ sollten Türen geöffnet und Schwellen überwunden werden, um Bewohnern und Gästen spezielle gesundheitsfördernde Angebote zu ermöglichen. Ein zentraler Punkt war es, die etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Projekt einzubinden. Die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und die Wertschätzung für die täglichen Herausforderungen in den beiden Einrichtungen spielte deshalb eine wichtige Rolle.

Zweiter Preis an Buchkirchen (Bezirk Wels-Land) mit Ein HERZ füreinander – ZEIT miteinander

Buchkirchen ist eine Gemeinde mit Herz. Das „Buchkirchner Herzal“ wurde von der Gesunden Gemeinde gemeinsam mit den Buchkirchner Lebensmittelproduzenten kreiert. Es wird bei allen Veranstaltungen der Gesunden Gemeinde ausgeteilt. „Ein Herz füreinander – Zeit miteinander“ hieß dementsprechend das Projekt, mit dem die Integration der älteren, teilweise nicht mehr mobilen Gemeindebevölkerung vermehrt in den Fokus gerückt werden sollte. Bei zwei Ideenstammtischen wurden Vertreter der Zielgruppe eingeladen, um gemeinsam den aktuellen Bedarf zu erheben und Aktivitäten zu planen. Ziel war es, Ideen und Ratschläge herauszufiltern, um die Einsamkeit der älteren Bevölkerung zu reduzieren und Möglichkeiten zu finden, diese aktiver in das Gemeindeleben einzubinden. Als Gemeinde mit vielen Vereinen und Institutionen konnten dabei etwa 300 Menschen erreicht werden.

Taufkirchen an der Pram (Bezirk Schärding) mit Gesund und sicher groß werden auf Platz drei

Viele Schülerinnen und Schüler werden auch in Taufkirchen an der Pram motorisiert zur Schule bzw. zum Kindergarten gebracht. Vor Ort entstehen dann unübersichtliche, gefährliche Verkehrssituationen. Der Lösungsansatz waren zwei definierte Aus- bzw. Einstiegsstellen, von denen die Kinder den „Rest“ des Weges zur Schule zu Fuß zurücklegen, auf gesicherten, beleuchteten Gehwegen. Der positive lernpsychologische Nebeneffekt wurde den Eltern in einem Startworkshop erläutert. Die Kinder können vor dem Unterricht mit Ihresgleichen interagieren und haben Spaß und Bewegung. Dies fördert nicht nur die Gesundheit, auch die Konzentrations-, die Aufnahme – und Lernfähigkeit der Kinder. Das Projekt wird von allen Gemeindegremien und allen kinderbezogenen Vereinen mitgetragen. Weitere Maßnahmen im Projekt sind ein Bewegungstag mit altersgerechten Angeboten für die ganze Familie und die „Eltern-Kind-Turnstunde“ für das Vorschulalter. „Schalt doch mal ab“ soll den Medienkonsum in den Familien regulieren und der „Erste Hilfe-Kindernotfallkurs“ vermittelt den Eltern in ihrer Erziehungsarbeit Sicherheit. Eine Diätologin wickelte einen Kinderkochworkshop ab.

Gesundheitsförderungspreis 2020: Das Siegerprojekt kommt aus Rohrbach-Berg

Siegerprojekt Lebensqualität für „60plus“ aus Rohrbach-Berg

Die Gesunde Gemeinde Rohrbach-Berg unterstützte mit ihrem Projekt Lebensqualität für „60plus“ ältere Mitbürger dabei, ein sinnerfülltes, zufriedenes und selbstbestimmtes Leben zu führen und jene Kräfte zu fördern, welche die eigene Gesundheit stärken. Die Zielgruppe wurde mittels Befragung in die Konzeption einbezogen, die Umsetzung erfolgte über definierte Jahresziele und Projekte. Unter dem Motto „gesund essen – gesund leben“ wurde das Wissen über gesunde Lebensmittel verbessert. Ein Ratgeber mit Beiträgen wie Ernährung für Jung und Alt, Ethik des Essens und vor allem vielen gesunden Rezepten wurde aufgelegt und verteilt. 2019 wurde das Projekt „Gesund und bewegt im Alter“ mit vielfältigen Angeboten, wie einem Wandertag, Hockergymnastik, E-Bike-Kurs bis Tanz-Workshop umgesetzt. 2020 nützte man für eine erste Konzeption zur Umsetzung des Ehrenamtsziels, über ehrenamtliches Engagement Lebenssinn und Anerkennung zu erfahren. Eine Informationsplattform mit allen sozialen Diensten in der Region wird erstellt.

Zweiter Preis an Wolfern mit Themenwege – Leben und genießen mit der Natur

Um die Gesundheit durch Bewegung und Erholung in der Natur zu stärken rief die Gesunde Gemeinde Wolfern das Projekt „Themenwege – Leben und genießen mit der Natur“ ins Leben. Die Vielzahl der bestehenden Wege wurde geprüft, teilweise revitalisiert und in attraktive Themenwege umgestaltet. Der erste im Zentrum errichtete Themenweg war der Märchenweg für Kinder mit dem Maskottchen „Wolfi“. Auch an sichere Radwege wurde gedacht: Fünf Radwegabschnitte wurden bereits umgesetzt und zwei weitere große Etappen sind in Planung. Entlang der neuen Geh- und Radwegverbindungen wurden ein Fitnessparcours, ein Funcourt und ein Wasserspielpark für Kinder integriert. Alle neuen Geh- und Radwegverbindungen werden in einer Wegekarte abgebildet. Derzeit wird an einem Zwei-Kirchenweg gearbeitet – ein Rundweg von ca. 20 Kilometern, welcher die Wallfahrtskirche Maria Laah mit der Pfarrkirche Wolfern verbindet.

Bad Ischl und Tarsdorf ex aequo auf Platz drei

Die Gesunde Gemeinde Bad Ischl erreichte mit ihrem Projekt Rundum xund den dritten Rang. Ziel des Projekts war es, Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren Orientierungspunkte für eine gesunde und stabile Lebensgestaltung im Prozess des Erwachsenwerdens zu geben und durch gemeinsame Aktivitäten das Miteinander zu stärken. Dabei kooperierte man mit dem YOUZ Jugendzentrum Bad Ischl. Es wurden jährliche Teilprojekte initiiert. Zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit gab es Workshops wie „Shake & Talk“, „Let’s talk about sex“, „Internet und neue Medien“, Suchtprävention sowie eine Kooperation mit den Streetworkerinnen und Streetworkern. Bei „Snack Attack“ wurde wöchentlich gemeinsam eingekauft und gekocht und zu Ernährungsthemen informiert. Beim Motto „Bewegung im Youz“ konnten in den Sommermonaten Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten genutzt werden, wie Kino, Parkbad, Kletterhalle, Go-Kart, Beachvolleyball-Training, Hip Hop Tanz und einiges mehr. Erfreulich ist, dass alle Aktivitäten von der Bad Ischler Jugend gut angenommen wurden und alle drei Projekte fortgesetzt werden.

Die Gesunde Gemeinde Tarsdorf wurde für Brot – ein wichtiger Baustein in der Ernährung (im Zuge des Leader-Projekts Brotweg) ebenfalls mit einem dritten Preis ausgezeichnet. Brot als Sinnbild für Leben und Frieden: Unter diesem Bezugspunkt spiegelt der 5,7 Kilometer lange Brotweg das bäuerliche Leben, das Arbeitsleben, und das Gemeinschaftsleben der Menschen in den Vereinen und der Pfarre wider. Gemeinsam mit Schule, Kindergarten, vielen Vereinen und Gemeindebürgerinnen und –bürgern wurde an der Konzeption und Umsetzung gearbeitet. Die Landjugend fertigte 52 Brotschieber an, welche von den Tarsdorfern künstlerisch gestaltet wurden. Zusammen mit 24 Thementafeln sollen sie zum Nachdenken über „unser tägliches Brot“ anregen. Herzstück ist ein Brotbackofen auf dem Dorfplatz, wo mindestens einmal pro Monat von April bis Dezember und bei besonderen Anlässen Brot gebacken wird. Für Interessierte und Schulkinder gibt es Führungen und Workshops. Seit der Eröffnung bei einem großen Dorffest im Jahr 2018 ist der Tarsdorfer Brotweg Anziehungspunkt in der gesamten Region.