Gesundheitsförderung
Gesundheitsförderung und Prävention bilden einen besonderen Schwerpunkt im oberösterreichischen Gesundheitssystem.
Steigerung der Eigenverantwortung für die Gesundheit und Schaffung eines gesundheitsfördernden Lebensumfelds sind das Ziel dieses Programms.
"Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt ..." (Ottawa - Charta 1986)
Dachmarke Gesundes Oberösterreich
Unter der Dachmarke "Gesundes Oberösterreich" bietet das Land OÖ eine umfangreiche Palette an Aktivitäten, Veranstaltungen, Gesundheitsförderungs-, Präventionsprogrammen und Informationsmaterialien. Die Angebote orientieren sich an der Schulmedizin und den Grundsätzen wissenschaftlicher Erkenntnisse und zielen auf nachhaltige Veränderungen der Gesundheitsbedingungen ab. Für das Erreichen dieses Ziels wurden Zertifikate mit definierten Qualitätskriterien, wie die Auszeichnung "Gesunder Kindergarten", "Gesunde Krabbelstube" und das Zertifikat "Gesunde Küche" entwickelt.
Themenfelder
Das Angebot des Gesunden Oberösterreich befasst sich mit allen Themen der Gesundheitsförderung und Prävention. Schwerpunkt sind die Säulen
- Bewegung
- Ernährung
- Psychosoziale Gesundheit
- Medizinische Themen
Gesundheitsziele
Wir arbeiten in Oberösterreich für ein großes Ziel: Dafür, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können, heute und bis ins hohe Alter. Wir arbeiten dafür, dass die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich gut und stark bleibt – gerade weil wir wissen, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Um dies zu erreichen, ziehen in Oberösterreich viele Partner an einem Strang. So haben das Land Oberösterreich und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gemeinsam unter Einbindung der Systempartner im Gesundheitswesen in einem rund eineinhalbjährigen Prozess die neuen Gesundheitsziele für Oberösterreich 2021-2032 entwickelt.
Diese sollen die langfristige, gemeinsame und koordinierte gesundheitspolitische Vorgehensweise gewährleisten. Die mit dem Jahr 2020 ausgelaufenen Gesundheitsziele für Oberösterreich bilden das Fundament, auf Erreichtem wird aufgebaut. Neue Herausforderungen, wie die Stärkung der Gesundheitskompetenz, die Digitalisierung oder die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, werden aufgegriffen und gemeinsam bearbeitet
Oö. Gesundheitsziele 2021-2032:
- Die Gesundheitskompetenz der oberösterreichischen Bevölkerung stärken
- Gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen in Oberösterreich bestmöglich gestalten und unterstützen
- Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen in Oberösterreich schaffen
- Digitalisierung mit Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention in Oberösterreich proaktiv begleiten und gestalten
- Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle in Oberösterreich zugänglich machen
- Gesunde und sichere Bewegung im Alltag in Oberösterreich durch entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern
- Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen in Oberösterreich fördern
- Infektionskrankheiten vorbeugen
- Gesundheit und Lebensqualität im Alter erhalten
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Oö. Gesundheitsziele 2021-2032
(PDF-Format 368,62 KB)
Hier finden Sie nähere Informationen zu den Oö. Gesundheitszielen.
Grundlagen der Gesundheitsförderung
Die wesentlichen Grundsätze zur Gesundheitsförderung finden sich in den Konzepten der Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese definiert Gesundheit als den Zustand vollkommenen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein als das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. Gesundheit gilt dabei nicht als vorrangiges Lebensziel, sondern ist als wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens zu verstehen.
Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung - Rahmenkonzept "Gesundheit 2020"
Bereits im Jahr 1977 wurde im Rahmen der 30. Weltgesundheitsversammlung Gesundheit als ein grundlegendes Menschenrecht definiert und mit dem Ziel "Gesundheit für alle" zu einem Schlüsselkonzept der WHO erklärt. Einen Meilenstein in der Entwicklung der Gesundheitsförderung stellt die Ottawa-Charta aus dem Jahr 1986 dar. Das Konzept definiert als Aufgabe der Gesundheitspolitik die Vertretung von Gesundheitsinteressen (Advocacy), die Befähigung des Einzelnen (Empowerment) und die Vernetzung verschiedener Sektoren (Networking). Die Förderung von umfassendem Wohlbefinden nimmt dementsprechend alle Politikbereiche in die Pflicht. Um die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung den aktuellen Entwicklungen anzupassen wurde der Ansatz im Jahr 1998 zur "Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert, Gesundheit 21" weiterentwickelt.
Für die europäische Region wurde 2012 mit dem Rahmenkonzept "Gesundheit 2020" die Bedeutung gesamtstaatlichen und gesamtgesellschaftlichen Handelns verankert. Ziele des Ansatzes sind die Verbesserung der Gesundheit und die Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten sowohl innerhalb als auch zwischen den Mitgliedsländern. Der Gesundheitsförderung wir dabei ein besonderer Stellenwert zugeschrieben. Das Konzept betont die Bedeutung von Gesundheit für die ökonomische und soziale Entwicklung der Gesellschaft und basiert auf dem, in der Satzung der WHO verankerten, Menschenrecht auf Gesundheit.
Erklärung von Shanghai über Gesundheitsförderung
Mit der "Shanghai Declaration on promoting health in the 2030 Agenda for Substainable Development" wurde 2016 der Gesundheitsförderungsansatz nochmals erweitert. Die Verbindung mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Substainable Development Goals, SDG) macht die starke Verbundenheit des Gesundheitsbegriffs mit gesellschaftlicher Weiterentwicklung deutlich. Gesundheit und Wohlbefinden gelten als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung bildet die Basis: Bürgerinnen und Bürger sollen befähigt werden verantwortlich für sich und die Gesundheit ihrer Mitmenschen zu handeln.
Weiterführende Informationen
- Neue strategische Ausrichtung für Gesundheitsförderung und Prävention in Oberösterreich
- Gesundheitskompetenz
- WHO: Gesundheitsförderung "Von der Ottawa-Charta bis zu Gesundheit 2020"
- Erklärung von Shanghai über Gesundheitsförderung (PDF-Format 51,39 KB)