Gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen

Kinder benötigen Nährstoffe und Energie, um gesund zu bleiben, zu wachsen und sich zu entwickeln. Rund um den ersten Geburtstag kann ein Kind (mit wenigen Ausnahmen) die gleichen Lebensmittel essen wie der Rest der Familie. Kinder haben aber beim Essen und Trinken besondere Bedürfnisse im Vergleich zu Erwachsenen. So müssen sie erst den Umgang mit Besteck und das Kauen von festeren Speisen lernen. Später haben Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen einen prägenden Einfluss auf das Ernährungsbewusstsein und somit auf die Entwicklung der Kinder.

Gesunde Jause

Eine ausgewogene Vormittagsjause ist die beste Möglichkeit, den Körper ausreichend mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Sie hilft, Leistungstiefs am Vormittag zu vermeiden und wirkt sich positiv auf das körperliche und geistige Wohlbefinden aus.

Die „Großen 4“ der Gesunden Jause sollen bei jeder Vormittagsmahlzeit eine Rolle spielen, zum Beispiel in Form eines Vollkorngebäcks mit Topfenaufstrich und frischen Gemüsesticks oder als Joghurt mit Haferflocken und frischen Früchten. Der Fantasie sind bei der Zusammenstellung keine Grenzen gesetzt und Wasser als wichtigstes Getränk sollte immer dabei sein.

Gemüse, Hülsen­früchte und Obst, Nüsse und Kerne

Idealerweise saisonal und regional, bringen sie Abwechslung und Farbe in die Jausenbox und versorgen den Körper mit Ballaststoffen und lebensnotwendigen Mikronährstoffen.

Milch(-produkte) und Brotbelag

Wertvolle Eiweißlieferanten: speziell Milchprodukte und Käse sind eine unentbehrliche Quelle für den Aufbau von starken Knochen und Zähnen. Auf den Fett- und Zuckergehalt achten!

Brot, Gebäck und Getreideflocken

Aus vollem Korn halten sie den Blutzuckerspiegel konstant, sorgen für eine ausreichende Sättigung und liefern Nahrung fürs Gehirn.

Getränke

Kalorienfreie bzw. kalorienarme Getränke sorgen für Konzentration und besseres Lernen. Wasser hat immer Vorrang!

Video zur gesunden Jause

Ob im Schulalltag oder zu Hause: Zum Spielen, Lernen, Lesen, Malen,… brauchst du viel Energie! Wie fit du dich fühlst kommt auch darauf an, was du isst und wie viel du trinkst. Das Gehirnchen zeigt dir, warum das so ist und worauf du achten solltest. Das Video ist Teil der Initiative „Kinder essen gesund“ und enthält neben Deutsch auch Untertitel in Arabisch, Türkisch, Bosnisch, Serbisch, Rumänisch, Kroatisch und Ukrainisch.

Wussten Sie schon?

Das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit kann die Vorlieben des Kindes bereits beeinflussen. Kinder kommen mit einer angeborenen Vorliebe für den Geschmack süß zur Welt. Süß schmeckt schließlich die Muttermilch, die dem Kind die notwendige Energie für die Entwicklung liefert und es mit allen Nährstoffen versorgt. Saure, salzige und bittere Lebensmittel werden oft erst durch wiederholtes Probieren interessant.

Wussten Sie, dass Kinder doppelt so viele Geschmacksknospen haben wie Erwachsene?

Durch die Geschmacksknospen, welche auf der Zunge sitzen, sind wir in der Lage, die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und umami wahrzunehmen. Kleinkinder haben ca. 10.000 Geschmacksknospen, Erwachsene nur mehr ca. 3.000 bis 5.000.

Geschmacksvorlieben werden in der Kindheit geprägt. Daher sollten Kindern immer wieder neue Lebensmittel und Speisen angeboten und sie ungezwungen zum Kosten eingeladen werden. Kinder müssen sprichwörtlich gesagt erst auf den Geschmack kommen. Einmal Abgelehntes bedeutet nicht, dass das Kind die Speise nicht mag. Um den Geschmack einordnen zu können (schmeckt mir oder schmeckt mir nicht), braucht es mindestens 10 Wiederholungen. Bieten Sie eine Vielzahl an Lebensmitteln in unterschiedlichen Zubereitungsformen an. Je mehr Varianten gekostet werden, desto besser entwickelt sich der Geschmackssinn. Der Aufwand lohnt sich, denn Wiederholung bringt Akzeptanz. Kinder zum Essen zu zwingen, weil etwas gesund ist, ist meist der falsche Ansatz, denn damit wird genau das Gegenteil erreicht.

Wenn es um die richtige Menge an Süßem geht, dann möchten Kinder meist mehr bekommen, als Eltern es für gut befinden. Kindern sollte daher ein bewusster Umgang mit Süßigkeiten vermittelt werden. Als Orientierung gilt: Was in eine Kinderhand passt, darf täglich an Süßem konsumiert werden. Das Beste daran ist, die Hand wächst mit und gibt Jung und Alt einen idealen Richtwert. Süßigkeiten verlieren so den Status als begehrtes, knappes Lebensmittel und somit den Reiz des Verbotenen. Kinder entscheiden selbst, was und wann sie heute naschen.

Eine bedarfsgerechte Zufuhr von Nährstoffen wird durch eine entsprechend ausgewogene Lebensmittelauswahl sichergestellt.

Die nationale Ernährungskommission empfiehlt eine vollwertige Ernährung in Form einer abwechslungsreichen Mischkost. Diese ist gekennzeichnet durch einen größeren Teil aus pflanzlichen Lebensmitteln und einen kleineren Teil aus tierischen Lebensmitteln wie z.B. Fleisch(-produkten) und Fisch. Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung – tierische Lebensmittel wie z.B. Milch(-produkte) oder Eier werden akzeptiert – wird ebenfalls als geeignete Dauerkost für gesunde Personen eingestuft.

Bei veganer Ernährung kann eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur sehr schwer gewährleistet werden. Speziell im Kindes- und Jugendalter wird von einer rein veganen Ernährung abgeraten. Vegane Gerichte können aber für eine tolle Abwechslung sorgen und motivieren, auch einmal Neues auszuprobieren.

Ist Ihr Kind ein Gemüse- und Obstmuffel?

Unsere Tipps für mehr Gemüse und Obst auf dem Teller Ihres Kindes:

  • immer wieder anbieten – Geschmacksvorlieben können sich ändern!
  • kreativ benennen (z.B. Konfettisalat)
  • feingeraspeltes Gemüse in Soßen mischen
  • Smoothies aus Obst und Gemüse herstellen
  • Gemüsesticks zum Knabbern anbieten
  • süßschmeckende Gemüsesorten auswählen z.B. roter Paprika, Zuckermais, Erbsen, Cocktailtomaten, Karotten
  • Pizzabelag mit Gemüse ergänzen
  • Faschierte Massen mit Hülsenfrüchten und fein geraspeltem Gemüse ergänzen
  • Gemüse mit Obst bzw. Knackigem (z.B. Nüsse) kombinieren
    – Karottensalat mit Äpfeln
    – Krautsalat mit Ananas
    – Chinakohl mit Äpfeln und Mandarinen
    – Krautsalat mit Äpfeln und Nüssen
  • Konsistenzen und Zubereitungsarten abwechseln – roh, gekocht, püriert, gerieben, als Saft, …
  • Vorbild sein