Männer können durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen das eigene Krebsrisiko senken. Die fünf häufigsten Krebsarten des Mannes sind Prostata-, Lungen-, Darm-, Blasen- und Nierenkrebs, wobei mit rund 6.000 Neuerkrankungen im Jahr Prostatakrebs die häufigste Form darstellt. Dieser ist die zweithäufigste Krebstodesursache in der männlichen Bevölkerung. Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, ist von vielen Faktoren abhängig, aber besonders Rauchen erhöht das Erkrankungsrisiko.
Doch die gute Nachricht ist: Sie können selbst Vieles tun um Ihr Risiko zu minimieren. Die meisten Krebsarten können durch rechtzeitige Prävention besser behandelt bzw. manche Erkrankungen durch das Erkennen von Vorläuferformen sogar vermieden werden. Denn Ernährung, Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum, Alter sowie erbliche Vorbelastung beeinflussen das Krebsrisiko.
Nutzen Sie die Chance durch folgende Checks mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen:
Selbstuntersuchung der Hoden
- zwischen dem 14. und 50. Lebensjahr: monatlich
- Warnsignal: Vergrößerung und / oder Verhärtung eines oder eines Teils des Hodens, unregel-mäßige Form, Knotenbildung sowie Ziehen oder Schmerzen im Hoden
Ärztliche Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung
- ab dem 45. Geburtstag: regelmäßig
- jährlich bis alle 4 Jahre: Folgeuntersuchungen; der Abstand richtet sich nach Faktoren wie PSA-Wert, Patientenalter und sonstigen Risikofaktoren
- beinhaltet Anamnesegespräch, Harnuntersuchung, Tast- und Ultraschalluntersuchung
- auf Wunsch (keine automatische Durchführung): zusätzlicher PSA-Test (Blutuntersuchung) nach ärztlicher Beratung
Sprechen Sie bereits um das 40. Lebensjahr erstmals mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, um die eigene Risikosituation (z.B. familiäre Vorbelastung, Testosteronsubstitution, etc.) zu erheben und im Bedarfsfall bereits frühzeitig mit dem Früherkennungsprogramm zu starten.
Männer über 70 Jahre sollten mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt ausführlich besprechen, ob und in welchem Abstand ein PSA-Test sinnvoll bzw. notwendig ist.
Darmkrebs-Vorsorge
- ab dem 45. Geburtstag: Darmspiegelung alle sieben bis 10 Jahre bei einer Untersuchungsstelle, die das Qualitätszertifikat „Vorsorgekoloskopie“ besitzt ODER
- FIT-Stuhltest jährlich, mindestens jedoch alle zwei Jahre
Hautselbstuntersuchung
- Untersuchen Sie Ihre Haut zweimal jährlich vor und nach den Sommermonaten auf Veränderungen. Unter https://www.sonneohnereue.at finden Sie eine Anleitung, einen interaktiven Hauttypentest und weitere wichtige Informationen.
- Warnsignal: jede Veränderung der Haut, insbesondere von bestehenden Muttermalen sowie das Auftreten neuer Muttermale
Blasenkrebs-Früherkennung
- Achten Sie auf Symptome!
Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Blut im Urin oder Beschwerden nach dem Wasserlassen können erste Anzeichen einer Erkrankung der Blase sein. Diese Beschwerden können auf eine Blasenentzündung, aber auch auf einen Tumor hinweisen.
Sollten Sie diese Beschwerden bei sich bemerken, suchen Sie umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, um die Ursache abzuklären. - Blasenkrebs tritt häufig bei Männern im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf, 5 % der bösartigen Neubildungen werden jedoch bei Patienten unter 40 Jahren entdeckt.
- Einfache Untersuchungen wie Harnstreifentests sind Bestandteil der regulären Gesunden-Untersuchung und sollten regelmäßig durchgeführt werden. Besonders wichtig ist dies für Personen mit erhöhtem Risiko, wie etwa starken Rauchern, Personen mit chronischen Blasenentzündungen oder jenen, die in der chemischen Industrie arbeiten.
Brustkrebs beim Mann
Obwohl Brustkrebs bei Männern eher selten vorkommt, ist es wichtig sich der möglichen Warnsignale und Risikofaktoren bewusst zu sein. Beim Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Symptome sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden, insbesondere dann, wenn Brustkrebs in der Familie bekannt ist oder Risikofaktoren wie Übergewicht, Fettleibigkeit oder eine fettreiche Ernährung vorliegen:
- Einziehungen der Haut über der Brust oder der Brustwarze
- Knoten oder Verhärtungen im Gewebe hinter der Brustwarze: nicht jeder Knoten bedeutet Krebs, in vielen Fällen handelt es sich um gutartige Veränderungen
- Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze
Es ist wichtig, solche Symptome frühzeitig zu erkennen und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die beste Prognose zu erhalten.
Impfcheck – HPV-Impfung
Die Impfung gegen HPV (Humane Papillomaviren) ist eine der effektivsten Möglichkeiten sich vor Krebsarten und anderen gesundheitlichen Problemen zu schützen, die durch diese Viren verursacht werden. Am besten wirkt die Impfung, wenn diese zwischen dem 9. und 11. Lebensjahr verabreicht wird, da sie in dieser Zeit besonders langanhaltenden und effektiven Schutz bietet und in der Regel vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt.
Aber: Auch eine spätere Impfung ist sinnvoll, sollte sie im Kindesalter versäumt worden sein!